Bundeshallenmeisterschaft Fußball 2015

FUSSBALL BEI FREUNDEN – DAS WAR ST. VEIT 2015

Bereits zum 6. Mal traf sich ganz Österreich zur Bundeshallenfußballmeisterschaft, diesmal von den Freunden aus Kärnten aufs Allerfeinste organisiert, mit Spielort im malerischen Sankt Veit an der Glan!

18 Mannschaften nannten für dieses Highlight, jedes Bundesland sowie Vertreter aus Bayern traten die Anreise an und somit standen zwei sportlich und gesellschaftlich hochstehenden Tagen nichts mehr im Weg.
Schon der Willkommensabend mittwochs wurde von den Kärntner Gastgebern beeindruckend in Szene gesetzt und die anwesenden Delegationen zelebrierten die Rückkehr in die große fiskale Fußballfamilie wie es sich gehört. Da diskutierten, debattierten und unterhielten sich aufs Herzlichste Burgenländer mit Salzburgern, Steirer mit Vorarlbergern, Tiroler mit Kärntner – wieder mal wurde bewiesen, welchen hohen Stellenwert diese Veranstaltung mittlerweile in der Kollegschaft genießt!
Endlich stand wieder eine Bundesmeisterschaft an und ein Turnier vor der Tür, welches den vorangegangen Veranstaltungen um nichts nachstand.
Der FSK Kärnten hat gegenüber dem Vorjahr wieder ein wenig den Modus angepasst und loste die Teams auf 6 Dreiergruppen aus.

Nach einem vollends gelungenen Willkommensfest fanden sich frühmorgens die Mannschaften am Parkett ein, um den Hymnen und den Reden der offiziellen Eröffnung nebst Flaggenparade beiwohnen zu können.
Und schon kurz danach folgte die Premiere der SG Finanz München im Auftaktspiel gegen Mödling. Wie es zu einer Eröffnungspartie traditionell gehört, endete die Begegnung 0:0 – übrigens nur eines von zwei torlosen Spielen.
In den nächsten Partien ging es Schlag auf Schlag – Oberwart und GU/DLV, die beiden Vorjahresfinalisten, präsentierten sich bereits jetzt in Bombenform und deklassierten ihre Gegner und wurden so schon frühzeitig als Topfavoriten gehandelt. Mit Ausnahme des FVZ Graz wurden die Gruppenspiele meist ziemlich knapp gewonnen, eine Gruppenentscheidung musste gar via Penaltyschießen erzwungen werden, da setzte sich NÖ West gegen Kärnten 1 durch und war damit neben vielen anderen Favoriten Gruppensieger in der Vorrunde.
Hornets, Kärnten 2, Steufa, ZA Graz und die beiden Salzburger Teams kamen als Gruppenletzte ins Untere Play-Off, alle anderen Mannschaften zogen in die Zwischenrunde, abermals in 3er-Gruppen, ein.

Hier kam es dann bereits zu einigen Krachern, jedes Team war gut genug, um als Gruppensieger ins Halbfinale einzuziehen. Kantersiege waren hier nimmer zu erwarten, gleich 5 Remis in 12 Spielen zeugten vom ausgeglichenen Niveau.
Während sich Mödling in Gruppe 1 nicht nur gegen Innsbruck durchsetzte, sondern auch gegen NÖ-West den inoffiziellen NÖ-Landesmeistertitel holte, war es in Gruppe 2 weitaus spannender. Oberwart tat sich gegen OÖ und Kärnten ziemlich schwer, remisierte zweimal und konnte die Form der Vorrunde nicht halten. Durch die zwei Unentschieden war der Traum vom neuerlichen Finaleinzug bald vorbei, Gruppensieger wurde Finanz OÖ durch ein spannendes 1:0 gegen die Hausherren.
Mit BMF Buhag, den Titelverteidigern GU/DLV sowie den Münchnern war die Gruppe C nominell wohl die Stärkste. Während hier die Bayern zweimal das Nachsehen hatten, das BMF und GU sich 1:1 trennten, entschied ein Tor in letzter Sekunde über den Halbfinaleinzug der Wiener mit dem 3:0 über München, während die Steirer „nur“ ein 3:1 vorlegten.
Somit war ein zweiter Favorit geschlagen und es kam zu keiner erfolgreichen Titelverteidigung.
Das FVZ Graz hatte es in Gruppe D mit der bärenstarken Mannschaft von Wien-Mitte zu tun, Feldkirch war gleichfalls nicht zu unterschätzen, konnte aber hier keinen Punkt gewinnen. Da die beiden anderen Teams remisierten, entschied der höhere Sieg gegen die Vorarlberger für die grandios aufspielenden Steirer.
In den beiden Gruppen des Unteren Play Offs setzten sich zum Ende des ersten Spieltages die Teams der Hornets und das ZA Graz an die Spitze, die Gruppenentscheidung fiel da allerdings erst am zweiten Turniertag.

Somit endete ein großartiger erster Tag, es begann der gesellige, gemütliche, lauschige und kunterbunte Teil der Veranstaltung in der fesch rausgeputzten Blumenhalle. Nebst feiner Kärntner Kulinarik, einer geraumen Lounge und einer Tombola mit allerlei Preisen, wurde im Saal nach den Worten der Offiziellen die Bühne für Pia Vanelly und einer Tanz-Show freigegeben. Richtung Mitternacht wurde zur DJ-Musik gegroovt und getanzt, sogar eine Polonäse feierte fröhlich Urständ´ – somit war dies freilich wieder ein durch und durch gelungener Rahmen für heitere und entspannte Gespräche unter Kameraden und Freunden.

Der Finaltag wurde um 9.30 eingeläutet, zum Auftakt spielten jeweils die Gruppenletzten des Oberen Play-Offs die Kreuzspiele aus. Während die Münchner mit 6:0 über Innsbruck drüberfuhren, unterlagen die Hausherren den Feldkirchnern knapp 3:4
GU/DLV wollte sich rehabilitieren und bezwang NÖ-West. Auch die Oberwarter hatten einiges gut zu machen, mussten aber gegen Wien-Mitte ins Sudden Death. Und hier entwickelte sich das verrückteste Spiel seit Jahren! Nachdem jede Minute ein Spieler runtergenommen werden musste, die Wiener gar noch mit einer blauen Karte im Nachteil waren, verblieben dann zum Schluss nur noch 2 Kicker pro Team am Parkett. Da ging es hin und her, Einschussmöglichkeiten auf beiden Seiten, Oberwart gar ohne Goalie, das Publikum war entzückt, die Tribüne tobte, es entwickelte sich ein ungeheures Drama und die Protagonisten unten am Feld zelebrierten dies mit echt großer Klasse. Schließlich beendete Rene Posch mit seinem Tor zum 2:1 diese Partie und brachte seine Burgenländer zum Spiel um Platz 5.
Die Unteren Play-Offs wurden auch entschieden, hier siegten Salzburg und das ZA Graz.
Vor den Platzierungsspielen gingen die Halbfinalpaarungen über die Bühne. Während Mödling mit Pauken und Trompeten 0:4 gegen BMF Buhag unterging, wehrten sich wackere Oberösterreicher tapfer gegen die Niederlage, das FVZ Graz blieb aber erfolgreich und zog ebenfalls ins Endspiel ein.

Damit waren die Weichen gestellt, zum Abschluss dieser Meisterschaft standen die letzten 9 Spiele am Programm. Zweimal kam es noch zu einem Sudden Death – um Platz 9 setzten sich die Deutschen geschwind gegen Feldkirch durch und um Rang 5 war wieder mal Oberwart mit von der Partie. Diesmal allerdings mit weit weniger Spielglück und Dramatik, denn GU/DLV machte kurzen Prozess und siegte mit 3:2.
Im kleinen Finale fehlten den Mödlingern gar nur ganze 3 Sekunden, um sich mit einem 0:0 in die Verlängerung zu retten – jedoch brachten sie mit gehörigem Unvermögen den Ball nicht aus dem Gefahrenbereich und Finanz OÖ traf zum Sieg und damit zur Bronzemedaille.

Um 13.30 war Anpfiff für das große Finale um die Hallenkrone 2015. Beide Mannschaften steigerten sich von Spiel zu Spiel, sowohl die Grazer als auch BMF-Buhag standen zu Recht im Endspiel. Zwar wurde zu Beginn noch etwas verhalten taktiert, doch schon bald setzte sich vor voller Tribüne die Spielstärke des FVZ Graz von Lenz, Leeb und Co. durch. Deren Angriffsmaschinerie begann zu rollen und sie erzielten Tor um Tor. Am Schluss stand es 5:1 – damit ist das FVZ Graz neuerlich Bundesmeister – herzlichen Glückwunsch dafür!

Mit demselben Ergebnis im Finale siegten die Burschen bereits 2012 in Innsbruck, damals gegen Kärnten, und stehen somit bereits zum 3. Mal (2012, 2013, 2016) am obersten Treppchen – Applaus! Trotz bereits 6 Bundesmeisterschaften kristallisierten sich nur 3 Sieger heraus, davon 2 steirische Teams, einmal Mödling – eine große Motivation für alle anderen Mannschaften fürs nächste Jahr!

Nach einer feierlichen und bedeutungsvollen Siegerehrung, bei der auch dem Organisationskomitee von Wolfi Berger und seinem gesamten Team herzlichst gedankt wurde, gab es als letzten Akt noch die hochoffizielle Übergabe der SVF-Fahne von den Organisatoren aus Kärnten an die Vertreter von Vorarlberg.

Abschließend bleibt nochmal ein großes Dankeschön an alle Helfer, die die Durchführung, den Turnierablauf und das Veranstaltungsprogramm so hervorragend für ganz Österreich hingezaubert haben – für die lange Vorbereitungszeit, für die Unterstützung, für die Umsetzung und fürs komplette Rundherum – Danke Kärnten!

Es ist vollbracht – es war prachtvoll!
Wir freuen uns immens auf Feldkirch 2016!

Gratulation an die Sieger, Dank an die Protagonisten und baldige Besserung den verletzten Kollegen –

Alles Gute und bis bald

Gerhard Leibl